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Braucht der Rundfunk Fotografen?

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afddemo
Das Lob für den aufrechten Widerstand gegen Rechts hätte man beim Bayerischen Rundfunk gerne mitgenommen. Bis heute Mittag war da noch überall unwidersprochen von einem tätlichen Angriff eines Nürnberger AfD-Demonstranten auf einen „BR-Fotografen“ die Rede. Als solcher wurde er unseren Berichterstattern auch vom dreiköpfigen BR-Team vorgestellt.

Sogar der Bayerische Journalistenverband griff – wie viele andere auch – die Meldung auf, um den Vorgang zu verurteilen. Bei Twitter sah das so aus:

brteam

Für den BR gab es da immer noch keinen Grund, zu widersprechen. Dass nun zurückgerudert wird, der eigene Text nicht mehr richtig zur Überschrift, geschweige denn zum Teaser der Ursprungsmeldung, passt und nun nur noch von einem „jungen Mann, der neben dem BR-Team stand und Aufnahmen von der Demonstration machte“ die Rede ist, hat wohl andere Gründe. Vielleicht war daran auch meine Anfrage schuld. Aufgrund der Meldung wollte ich nämlich vom BR wissen, wie viele Fotografen er beschäftigt und seit wann. Außerdem fragte ich nach, warum es für den BR unmöglich ist, aus Bewegtbildern Standbilder zu erzeugen. Der Hintergrund dafür ist zum einen mangelndes Kostenbewusstsein beim Sender und zum anderen ein laufendes Verfahren, wonach die bayerischen Zeitungsverleger dem BR „rechtswidriges Marktverhalten“ vorwerfen. Und selbst einem Laien leuchtet schließlich ein, dass man für Rundfunk und Fernsehen keine Fotografen benötigt. Insofern wäre deren Einsatz also durchaus als „presseähnlich“ zu bezeichnen.

Dass man da lieber auf die Widerstandsehre verzichtet, muss auch dem BR klar geworden sein. In der Antwort auf meine Anfrage gibt die BR-Pressesprecherin Sylvie Stephan den Schwarzen Peter (da steht allerdings ihre Aussage gegen die der anwesenden Kollegen und Kolleginnen) weiter:

„Auch bei uns hat die Meldung in der Nordbayerischen Zeitung etwas für Verwunderung gesorgt, da der Sachverhalt nicht ganz richtig wiedergegeben ist.“

Stephan verweist daher auf die verschrobene BR-Meldung und stellt klar:

„Entgegen der ursprünglichen Berichterstattung handelte es sich nicht um einen Angriff auf einen BR-Fotografen.“

Meine Anfragen wollte sie deshalb nicht mehr beantworten. Die Welt muss also weiter auf die Information warten, ob unser Rundfunk Fotografen beschäftigt und wenn ja, warum.


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